Muttermilch ist selbstverständlich das Beste für die kleinen Mäuse und werden mindestens bis Ende der dritten Lebenswoche von der Mama verköstigt.
Nur irgendwann ist Mamas Milchbar nicht mehr so gut gefüllt und wird nur noch als Zwischensnack besucht. Dies erkennt man daran, dass die Kleinen zunehmend Interesse am Futter der Mutter zeigen, ihre Lefzen nach dem Fressen begierig ablecken oder diese ihr Futter für die Kleinen erbricht. Zu diesem Zeitpunkt biete ich den Doodlemäusen einen großen Brocken Fleisch an, von dem sich alle Stücke abreißen können.
Das Füttern dieser großen Stücke hat mehrere Vorteile. Die Kleinen fressen langsamer, da sie sich ja anstrengen müssen etwas davon abzubekommen. Es stärkt das Sozialverhalten im Wurf und sie lernen, nebeneinander zu Fressen, ohne unangemessene Aggression zu zeigen. Außerdem überfressen sie sich nicht so schnell weil es Schwerstarbeit die Zähnchen einzusetzen. Sie sind beschäftigt und schlafen danach zufrieden ein.
Neben der Fleischbrocken Fütterung biete ich den Welpen nun verschiedene Nahrungszusammenstellungen an. Einen Brei aus Ziegenmilch mit Baumrindenmehl (Slippery Elm) guten Ölen und ab und an etwas Honig. Gewolftes Rinder und Hühnerfleisch mit Fleischknochenmehl und Pansen und Blättermagen. Sie bekommen alle paar Tage neue Komponenten dazu, andere Fleischsorten, Obst, Gemüse.... So gewöhnt sich der Verdauungstrakt der Kleinen langsam an die verschiedenen Bestandteile ihrer zukünftigen Nahrung ohne überfordert zu sein. Die meisten Fertigfutter bestehen aus vielen Komponenten, dies kann zu einer Überforderung des Verdauungstraktes führen. Im Laufe der Wochen wird der Welpenbrei immer mehr angedickt und es kommt auch mal etwas Obst oder Gemüse dazu. Die Brei- und Fleischmahlzeiten füttere ich mal einzeln und mal im Welpennapf. So lernen sie zu teilen aber auch, dass sie alleine und in der Gruppe immer satt werden.
Nun trinken die Doodlenest Mäuse so gut wie nicht mehr bei Mama und die Ration kann im laufe der Woche auf 100% des normalen Bedarfs erhöht werden. Sie werden ihr erstes ganzes Ei mit Schale draußen auf der Wiese fressen. Die ersten Knochenmahlzeiten finden Einzug in den Speiseplan und sie dürfen genüsslich Hühnerflügel oder Kalbsbrustbein verspeisen. Durch das nagen an größeren Knochen lernen die Welpen richtiges Essverhalten, Pflegen ihr Zahnfleisch und haben eine gute Beschäftigung. Die großen Knochen bekommen sie nicht klein und sie dienen eher als "Dauerlutscher" als als Nahrung.
Nun ist Mamas Milchbar definitiv geschlossen. Es gibt weiterhin den Welpenbrei aus Ziegenmilch und der Speiseplan erweitert sich um neue Fisch-, Fleisch- und Obst- und Gemüsesorten. Jogurt, Hüttenkäse, Kartoffeln, Nudeln.... Sie dürfen ihr Futter draußen im Garten suchen und einige werden uns in dieser Zeit schon verlassen und zu ihren Neuen Familien ziehen.
Der Welpenbrei sollte noch mindestens bis zur 16. Woche gefüttert werden. Auch sollte der Knochenanteil in diesem Alter noch höher sein, da die Kleinen quasi über Nacht wachsen.
Ziegenmilch, Ziegenjogurt, Hüttenkäse, Quark (immer mal durchwechseln)
etwas Honig
manchmal Eigelb
1 EL Schmelzflocken (später dann auch normale Hafer- Dinkle- Gerstenflocken)
Öl (Kokos-, Hanf-, Lein-, Boretsch-, Lachsöl...)
Alle meine Doodlenest Familien bekommen bei Abholung einen Ernährungsplan für ihren Liebling. Mit nützlichen Tipps und Infos. Bezugsquellen und weiterführender Literatur.
Diese Art der Fütterung mag auf den ersten Blick etwas kompliziert erscheinen. Aber keine Angst, sie werden nach ein paar Tagen routiniert sein. In meinen Augen ist diese Art der Fütterung, also nach BARF, die natürlichste und beste Art seinen Liebling zu ernähren. Sie können für Ihren Schatz nach Herzenslust frische und schmackhafte Nahrung zubereiten. Wie für alle Mitglieder der Familie. Sie wissen genau, was er bekommt. Und das ist keine gefriergetrocknete Mahlzeit aus irgendwelchen Bestandteilen, die man nicht mehr erkennen kann.
Susanne Hauser
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